Nordisch nah: Ein dänischer Konzertabend im Kasseler Kulturzelt

Der Abend im Kasseler Kulturzelt war einer dieser seltenen Momente, in denen Musik einfach alles auf den Punkt bringt: pure Emotion, Austausch zwischen Kulturen und das, was Gemeinschaft wirklich bedeutet. Ich hätte es vorher nicht für möglich gehalten, aber das dänische Musikensemble, das an diesem Sommerabend aufspielte, hat mich – und ganz sicher auch viele andere im Publikum – voll erwischt. Und nicht nur, weil der Sound so mitreißend war, sondern auch, weil sich da zwischen Bühne und Zuhörenden eine ganz besondere Verbindung entwickelte.

Die Bühne gehörte für ein paar Stunden den Musikerinnen und Musikern aus Dänemark, deren Repertoire sich irgendwo zwischen sanfter Melancholie, minimalistischen Piano-Passagen, nachdenklichen Songtexten und überraschenden elektronischen Klängen bewegte. Es wurde gelacht, leise mitgesummt und an mancher Stelle hatte ich (und offensichtlich auch die Person neben mir) richtig Gänsehaut. Vielleicht, weil so viele Songs diese typische dänische Sehnsucht in sich trugen – diese Mischung aus Wehmut und Lebensfreude, vielleicht auch, weil man in jedem Ton die Leidenschaft der Künstler spürte.

Am Ende fand das Konzert seinen Höhepunkt draußen, unter dem Sternenzelt: Die Musiker luden das Publikum ein, gemeinsam ein Abschlusslied zu singen. Plötzlich war da kein Unterschied mehr zwischen „hier“ und „dort“, zwischen Dänemark und Deutschland. Musik kann das eben, Brücken bauen, und für einen Moment fühlte sich Kassel sehr dänisch an.


Was ich an diesem Abend gelernt habe: Musik ist vielleicht die einfachste (und schönste) Möglichkeit, Menschen aus verschiedenen Ländern zu verbinden. Die Offenheit, mit der die dänischen Künstler ihre Geschichten teilten, ihre ganz eigene Klangsprache und die Bereitschaft, das Publikum aktiv mit einzubeziehen – all das machte das Konzert nicht nur zu einem musikalischen Erlebnis, sondern auch zu einer echten Begegnung zwischen Kulturen.

Dänische Musikszene? Für viele erst einmal ein Fragezeichen, aber vielleicht liegt gerade darin der Reiz. Wer an Dänemark denkt, denkt oft zuerst an Hygge, Lakritz oder Lego, manchmal vielleicht an Skagen oder die raue Nordseeküste. Aber die Musik zählt zu den spannendsten Kapiteln! Es gibt eine ganze Bandbreite von Folk über Indie-Pop bis hin zu künstlerisch-experimentellen Projekten, oft getragen von einer sehr persönlichen, manchmal melancholischen Note – vielleicht ist das das berühmte „nordische Licht“ in Notenform. Viele Bands und Solokünstler setzen auf kleine, intime Konzerte, das Publikum rückt näher an die Bühne – und an die Künstler, die keine Berührungsängste haben und gern Geschichten zu ihren Liedern erzählen.

Wenn so eine Band dann ihren Weg nach Deutschland findet, bekommt man nicht nur einen musikalischen Import, sondern oft auch ein Stück dänischer Lebensart serviert: Gelassenheit, Nahbarkeit und dieser spezielle dänische Witz, der auch mal leise daherkommt.


Du hast Lust bekommen, mehr dänische Musik in Deutschland zu erleben? Dann halte die Augen offen – regelmäßig gastieren dänische Künstler auf deutschen Bühnen, gerade bei Festivals oder in besonderen Locations wie eben dem Kasseler Kulturzelt. Ein echter Geheimtipp sind außerdem die „Nordic Playlist“-Konzerte in unterschiedlichen Städten oder das Reeperbahn Festival in Hamburg, wo oft spannende Acts aus Skandinavien dabei sind. In Berlin, Köln und München gibt es ebenfalls regelmäßig Events mit dänischer Beteiligung – von wilden elektronischen Nächten bis zu Singer/Songwriter-Sessions.

Wer lieber im kleinen Kreis genießt: Viele dänische Musiker touren durch intime Clubs mit Wohnzimmeratmosphäre oder nehmen an Austauschprogrammen teil, bei denen Gastkünstler für einige Zeit in Deutschland auftreten. Schau regelmäßig in die Programmankündigungen lokaler Kulturzentren und Social Media – da verstecken sich oft echte Perlen!


Dänische Musik in Deutschland ist und bleibt ein Geheimtipp für alle, die das Land lieben oder neu für sich entdecken wollen. Das Kasseler Konzert hat mir gezeigt, wie viel Gefühl, Energie und Lebenslust in der Musikszene steckt – und wie leicht es ist, durch einen einzigen Abend im Kulturzelt ein bisschen Dänemark in den Alltag zu holen. Wenn du also das nächste Mal vor der Konzertauswahl stehst: Gib den dänischen Acts eine Chance. Sie werden dich überraschen – garantiert mit ganz viel Gänsehaut-Momenten!

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